Habt ihr gewusst, dass Dinkel und Weizen eigentlich eng miteinander verwandt sind? Ein großer Unterschied ist, dass das Dinkelkorn von Anfang an fest mit den Spelzen verwachsen ist.
Dinkel ist ein ideales Getreide für die Bio-Landwirtschaft. Im Vergleich zu Weizen lässt er sich nicht von Kunstdünger beeindrucken (ist doch witzig oder?). Dinkel ist von Natur aus sehr widerstandsfähig, die Spelzen schützen vor Schädlingen, Pilzen und Umwelteinflüssen.
Nährstoffe
Ich schätze Dinkel besonders für seine zahlreichen Vitalstoffe. Vertreten sind die Vitamin B2, Vitamin B3 ,Vitamin B6 und Vitamin A, C und E.
An der Mineralstoff-Front ist Dinkel auch gar nicht schwach und bietet Natrium, Kalium, Kalzium, Phospor, einen hohen Magnesiumanteil und sogar Eisen.
Spurenelemente wie Zink, Kuper, Mangan oder Silizium =Kieselsäure (gut für den Stoffwechsel, Haut, Haare, Nägel, die Nerven und die Konzentration) enthält der Dinkel ebenfalls.
Am Besten ist natürlich die Vollkornvariante und wenn man die Möglichkeit hat den Dinkel frisch zu mahlen. Aber ich verwende auch gerne einmal ein helles Dinkelmehl (Type 630) weil es für manche Backgelüste einfach nicht anders geht.
Phytinsäure und wie man sie deaktiviert
Phytinsäure ist in vielen Pflanzensamen enthalten und bindet einen Teil der Nährstoffe an sich, sodass sie von uns nicht mehr verwendet werden können. Erst im Keimprozess werden Enzyme (Phytase) aktiv die die Phytinsäure spalten und somit die Nährstoffe wieder frei verfügbar machen.
Um die Phytinsäure zu deaktivieren bzw. reduzieren sollte man Getreide (und auch Hülsenfrüchte) zum Quellen in Wasser einlegen und das Einweichwasser wegschütten. Das ist halt leider so ein bisschen Planungssache – oft is(s)t man halt auch gerne spontan und quellen lassen ist dann ein Zeitproblem. Aber ich versuche es immer im Auge zu behalten und es so oft wie möglich zu berücksichtigen.
Dinkel kochen:
- mind. 8 Stunden besser über Nacht quellen lassen (Wasser immer wieder wechseln)
- gut abspülen
- kochen
Phytinsäure lässt sich auch mit Hefe, Sauerteig oder Backferment senken, also wenn ihr Vollkornbrot backt dann wählt eine lange Teigführung, damit die Phytinsäure vollständig abgebaut wird!
Wie ihr Dinkel verwenden könnt
- Flocken für Müsli, Granola,….
- Geschrotet (zB für Laibchen)
- Gekocht als Dinkelbrei.
- Brot
- Nudeln
- Als ganzes, gekochtes Korn
- Gekeimter Dinkel (zB für Salate)
- Dinkel-Gras (zB für Smoothies), gibt es auch als Pulver
- Dinkelmilch (meine Lieblingspflanzenmilch)
- Dinkelkaffee
Rezepte mit Dinkel findet ihr in meinen Beiträgen!
Übrigens ist Grünkern auch ein Dinkel! 2-3 Wochen vor der Reife wird der Dinkel geerntet und dann getrocknet. Schon haben wir leckeren Grünkern.