Seit einiger Zeit versuche ich immer mehr auf Urgetreide zurückzugreifen. Im Handel findet man sie immer öfter und geschmacklich haben sie mich sowieso schon überzeugt. Ich bin noch ein bisschen am tüfteln, weil die Backeigenschaften dann doch noch einmal anders sind wie beim normalen Weizen (den ich gar nicht mehr verwende) oder beim Dinkel. Urgetreide sollte man nicht überkneten, eher mischen!
Emmer und Einkorn gehören zu den bespelzten Formen des Weizens, stammen jedoch nicht in einer Linie von ihm ab. Für Weizenallergiker auf jeden Fall interessant. Wer mit Dinkel keine Probleme hat sollte Einkorn auf jeden Fall einmal testen, die Chancen stehen gut dass auch Urgetreide gut vertragen wird.
Einkorn
Durch seinen hohen Anteil an Carotinoiden hat Einkorn hat eine schöne goldgelbe Farbe. Diese Carotinoiden machen Einkorn besonders wertvoll als Unterstützung für ein gutes Sehvermögen und für ein gesundes Herz-Kreislauf-System. Einkorn enthält auch viele Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Zink.
Einkorn enthält wenig Kleber, und bindet somit Wasser sehr schlecht. Mischt man Einkorn mit einem Getreide, dass eine höhere Kleberneigung besitzt (wie zB Emmer, Kamut oder Dinkel), kann man ihn jedoch problemlos universell einsetzen.
Mit Einkorn kann man leckeres Brot backen aber auch Kuchen, Waffeln und süßes Gebäck schmeckt toll mit seinem milden nussigen Aroma. Es gibt auch Einkornreis und Flocken, die Abwechslung und tollen Geschmack in die Küche bringen. Probiert doch mal einen schmackhaften Einkorn-Milchreis!
Emmer
Emmer ist einer der ältesten Getreidearten. Er ist besonders eiweißreichen, hat zwar auch eine niedrigere Kleberneigung wie Weizen, bindet Wasser jedoch schon besser wie Einkorn.
Auch Emmer hat – wie Einkorn – einen hohen Gehalt an Carotinoiden, Magnesium, Eisen und Zink.
Emmer schmeckt würzig und macht sich toll in Hefeteigen, in Broten, im Pizzateig und auch Nudeln kann man damit machen. Toll macht er sich auch in Suppen als Korn gekocht oder als Emmerrisotto. Bei Süßspeisen sollte man etwas experimentieren, da Emmer einen kräftigen Eigengeschmack hat und man gegebenfalls mehr süßen muss.
Kamut
Kamut zählt zu den energiereichsten Getreidesorten. Er hat einen höheren Gehalt an Mineralstoffen, mehr essentielle Aminosäuren und deutlich mehr an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren .
Besonders auffällig ist der Gehalt an Selen – ein lebensnotwendiges Spurenelement. Vergleicht man Kamut hier mit Weizen, enthält er ein Vielfaches mehr davon. Selen hat in unserem Körper verschiedene Aufgaben und unterstützt verschiedene Prozesse. Selen unterstützt gemeinsam mit den Vitaminen C, E und Beta-Carotin das Herz-Kreislauf-System und schützt vor Erkrankungen.
Kamut enthält bis zu 40% mehr Eiweiß als normaler Weichweizen und auch die Eiweißqualität ist herausragend gut. Durch den hohen Anteil an hochwertigen Fettsäuren, seinen leicht verdaulichen Kohlehydraten und dem hochwertigen Protein ist er für die gesunde Küche besonders interessant. Aber auch für Leistungssportler, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit einem höheren Energiebedarf ist er eine tolle Wahl.
Im Vergleich zu Weizen enthält Kamut 30 bis 35 % mehr Magnesium und Zink. Wie alle Vollkornprodukte sättigt auch Kamut lang anhaltend und gibt Energie ohne den Organismus zu belasten.
Kamut hat einen milden, leicht süßlichen und nussigen Geschmack. Er besitzt gute Backeigenschaften und ihr könnt ihn einfach statt Dinkel oder Weizen verwenden. Brot klappt toll (und bliebt besonders lange frisch und locker) und ich habe auch schon Germknödel damit gemacht! Kamut könnt ihr wirklich universell einsetzen!
Fazit:
Traut euch ruhig mal drüber! Einkorn, Emmer und Kamut sind tollte Alternativen zu Weizen! Auch wenn der Preis etwas höher ist, wird man mit tollen Inhaltsstoffen belohnt 🙂